Überall in Baden sowie in weiten Teilen Deutschlands ist Heinrich Hansjakob vor allem als Volksschriftsteller bekannt. Seine Bücher erreichten schon zu Lebzeiten hohe Auflagen. Zu den beliebtesten zählten: Aus meiner Jugendzeit (1880), Wilde Kirschen (1888), die drei Bände Schneeballen (1892/93), Waldleute (1897), Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin (1898) und Erzbauern (1899).
In diesen Volksbüchern, aber auch in seinen Tagebüchern und Reisebeschreibungen ist Hansjakob ein Erzähler oft gewollt formlosen Stils, der sich vor allem am gesprochenen Wort orientierte. Die Geschichten sind überschaubare, in sich geschlossene Erzählungen, in Büchern gebündelt. Hansjakobs literarische Absicht bestand darin, den reichen Schatz an Poesie im Volks- und Bauernleben seiner Schwarzwälder Heimat zu heben und zu bewahren. Seine „Originalmenschen“ stammen vornehmlich aus den sozialen Unterschichten. Es sind Kleinbauern, Tagelöhner, Knechte, Mägde, Kleinhandwerker und Proletarier, die er in ihrer eigenen Sprache zu Wort kommen läßt und als Zeitzeugen zitier- und quellenfähig macht, nicht selten begleitet von moralisierenden Kommentaren. Hansjakobs Erzählweise kann man wohl am ehesten mit poetischem Realismus umschreiben. Er selbst erläutert sie im Vorwort von Wilde Kirschen so: „...Ich lasse meine Kinzigtäler aufmarschieren, wie sie ,leibten und lebten‘... Es sind Menschen mit allen Fehlern, die dem Mensch-Sein anhängen, aber es sind keine übertünchten Gräber, keine blasierten Kulturmenschen.“