Erzbauern (1898)

Unter Erzbauern versteht Hansjakob einmal Großbauern, Bauernfürsten, zum anderen solche, die im Kinzigtal Bergbau betrieben. Originale wie in „Schneeballen“ bietet er nicht, er erzählt mehr als er charakterisiert. Typisch ist der Vogtsbur. Wie ein König residiert er auf deinem Hofbesitz, der 4 Riesenhöfe und große Waldungen umfaßt. Von 1817 ab war er 30 Jahre Vorsteher seiner Gemeinde, genoß hohes Ansehen und war ein Wohltäter der Armen. Als er sich aber in den Kopf setzte, einen Fürsten zu spielen und sich eine eigene uniformierte Leibgarde hielt, ging es mit seinem Wohlstand abwärts, und er endete schließlich als armer Ratsschreiber.

   Ein Bergbautreibender Bauer ist der Benedikt auf dem Bühl, ein bewundernswerter Mann, der jahrelang ohne Glück, doch nie entmutigt unter primitivsten Verhältnissen den Bergbau betrieb und nach langem Suchen schöne Erfolge erzielte. Alles wird spannend erzählt und auch, wie er den Vertrieb der edlen Erze, besonders Silber, bewerkstelligte.

   Der Bur und der Bürle. Nicht weit vom Vogtsbur im oberen Kinzigtal, in einer tiefen Mulde eingeschlossen, liegen die umfangreichen Höfe des „Buren“ und die etwas kleineren des „Bürli“. Es sind zwei kindergesegnete Bauernfamilien, Muster- und Idealbauern. Hansjakob schilderte mehr das innere Bauernleben, die Erbfolge, die Versorgung der Kinder der Hofbauern und die Sitten und Hochzeitsbräuche. Den Bürli bezeichnet er als einen Nummereins-Mann, geachtet und geliebt von jedermann.

   Die Buren vom Wildsee. Im Schapbachtal liegt der Wildsee, fast 1000 m über dem Meeresspiegel. ein kleiner Bergsee, wie ein Edelstein im schwarzen Tannenrahmen, den Hansjakob mit seiner scharfen Beobachtungsgabe dichterisch stimmungsvoll gemalt hat. In der Gegend gab es 2 ansehnliche Bauerngüter mit 2 lebensfrohen Ehepaaren, den Elefantenbur und den Ameisenhofbauern. Beide lebten über ihre Verhältnisse hinaus und verjubelten ihren Besitz, der eine im badischen Schwarzwaldbad Rippoldsau, der andere im schwäbischen Wildbad.