Schneeballen, 1. Reihe (1891)
Das dreibändige Werk ist eigentliich die Fortsetzung der „Wilden Kirschen“ mit dem Unterschied, daß Hansjakob seine „Helden“ diesmal größtenteils dem Bauernstand entnimmt. Den Titel gab das Wirtshausschild des Gasthauses in Hofstetten ab, und dieses kam aus dem fürstenbergischen Wappen mit den 3 Schneeballen. Was der Name für seine Erzählungen bedeutet, schildert Hansjakob im Vorwort in origineller Weise.
Drei armselige Hütten, diese Karfunkelstadt im oberen Kinzigtal mit ihren Bewohnern weiß Hansjakob mit einem Schein der Poesie zu umgeben und den Leser für ihre Schicksale zu interessieren. Er preist vor allem ihre Anspruchslosigkeit und Schlichtheit und freut sich über die kernigen Gestalten, die viel origineller und charakterfester seine als die von der Kultur verwöhnten Menschen. Den Namen der „wunderbaren Stadt“ weiß der Erzähler streng wissenschaftlich zu erklären.
Die zweite Erzählung, Wendel auf der Schanz, zeichnet das Charakterbild eines prozeßsüchtigen Bauern, der alle Prozesse und damit sein ganzes Besitztum verliert und ein armer Taglöhner wird.
Der letzte Reichsvogt des reichsunmittelbaren Harmersbachtals von 1777–1803, ein urwüchsiges freiheitsliebendes Original, entspricht geschichtlichen Quellen und interessiert besonders den Kulturforscher wegen der Beleuchtung der damaligen Rechtspflege. Tragisch ist der Ausgang seines Rechtstreits mit seinem demagogischen und mächtigen Gegner Breig. Durch wiederholte Pfändung verarmt, stirbt er in bitterster Not im Jahr 1805.
Im Gottfried auf dem Bühl wird dem Leser ein geniales Stück Volksseele vermittelt, das Hansjakob buchstäblich am Wege fand, an der Straße von Haslach nach Hofstetten, wo der Gottfried Steine klopfte. Der ist aber nicht nur Steineklopfer, sondern im Nebenamt auch ein vielbegehrter Spielmann und Hochzeitssänger.
Schneeballen. Erste Reihe. Enthält die Erzählungen »Die Karfunkelstadt«, »Der Wendel auf der Schanz«, »Der letzte Reichsvogt« und »Der Gotthard auf dem Bühl«.