Sommerfahrten (1903)
Licht, Luft und Natur zu genießen, zog es Hansjakob im frühen Sommer 1903 wieder hinaus. Mit seinem treuen Kutscher ging es hinaus in den Odenwald, den Neckar entlang durch die bayrische Pfalz und das Elsaß vom 1. bis 25.6. Auch bei der Beschreibung dieser Fahrt zeigt der Verfasser, daß er Kopf und Herz auf dem rechten Fleck und ein warmes Mitgefühl für die Bedrückten hat.
Hohes Lob spendet er dem romanischen Prachtbau des Speyrer Domes. Er charakterisiert ihn als „echte Vorhalle zu einem Himmelssaal auf Erden.“ Mit tiefer Rührung steht er an der Kaisergruft, in der so weltgeschichtliche Menschen das Ende ihrer Macht und Herrlichkeit gefunden haben. „Da liegen die Überreste aller 4 Kaiser aus dem salisch-fränkischen Geschlecht, des tapferen Konrads II., des großen Heinrichs III., des unglücklichen und leichtsinnigen Heinrichs IV. und des tatkräftigen, listigen und brutalen Heinrichs V.“ Von den weiteren Kaisergräbern erwähnt Hansjakob noch das Rudolfs von Habsburgs, den er als Freund des Bürgertums würdigt.
In Wörth und Fröschweiler gedenkt Hansjakob des unseligen Krieges und seiner zahlreichen Menschenopfer.
Begeistert ist der Schreiber vom Odilienberg im Elsaß und seiner eindrucksvollen Aussicht über das waldreiche Land zu seinen Füßen. Über Hohkönigsburg, Schlettstadt und Colmar bereiste er das weinreiche Land. Hohes Lob spendet er Colmar, der traditionsreichen Stadt mit den großartigen Sammlungen, vor allem seiner Bildergalerie, der reichen Bibliothek und den schönen alten Fachwerkhäusern. Als er auf der Heimfahrt die Rheinbrücke bei Breisach erreicht hatte, nahm er in Gedanken Abschied von dem schönen Elsaß, von dem er jetzt ein großes Stück gesehen habe. Es sei ein Land viel schöner und reicher, als er es sich vorgestellt habe.
Sommerfahrten. Tagebuchblätter.